IGFSe.V. wird mit dem Chemnitzer Umweltpreis geehrt |
Am 18.09.2002 fand die feierliche
Preisverleihung der Preisträger des Chemnitzer Umweltpreises statt.
Wir als IGFSe.V. haben uns am 28.06.2002 um diesen Preis beworben.
Inhalt unserer Bewerbung war ein Konzept zur "Rettung der
Sächsischen Flusslandschaften". In diesem Konzept haben wir die
Nutzung regenerativer Energie an Sachsens Fließgewässern betrachtet
und folgende Fragen dazu gestellt und beantwortet:
1. Sind Sächsische Kleinwasserkraftanlagen
(es gibt nur kleine WKA, WKA=Wasserkraftanlage) ökologisch und sind
die Aussagen der Betreiber zu kleinen WKA realistisch?
2. Was macht die Reaktivierung kleiner WKA
für die Betreiber attraktiv?
3. Sind Sächsische Flusslandschaften ein
schützenwertes Kulturgut ?
4. Ist die steuerfinanzierte Förderung
kleiner WKA politisch richtig und dient diese dem Wohl der
Allgemeinheit?
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Am Anfang dieses
Konzeptes stand die Frage: Wie sieht die Situation an den
Fliessgewässern Sachsens aus? Und wir haben uns gefragt, ob der
wunderbare Erfolg der Wiedereinbürgerung des Lachses im
Elbsandsteingebirge am Lachsbach auch an den übrigen
Fliessgewässern in Sachsen möglich ist? |
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Diese Frage haben
wir mit einem klaren
NEIN beantwortet, denn
dem Lachs ist der Weg versperrt ! Seit 1990 reaktivierte Kleine
WKA verhindern den Fischzug. Durch die Betreiber trockengelegte
Flüsse zerstören das Ökosystem "Sächsische Flusslandschaft".
Dazu haben wir eine umfassende Analyse der Flüsse im Erzgebirge
durchgeführt und dokumentiert. |
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Zschopau und Flöha sind die wasserreichsten
Flüsse des Mittelerzgebirges. Durch 80 WKA Betreiber (270 in ganz
Sachsen) wird eine einzigartige Flusslandschaft im Mittel und
Westerzgebirge zerstört ! Sächsische Flusslandschaften sind
Lebensadern, die eine Funktion haben im Kreislauf des Wassers. Sie
dürfen nicht nach rein technischen und wirtschaftlichen Grundsätzen
betrachtet werden. Flusstäler sind die artenreichsten Flächengebiete
und nehmen damit eine Rückratfunktion für den Artenschutz ein. In
Flusstälern kulminiert die landschaftliche Schönheit.
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Wir meinen,
Sächsische Flusslandschaften sind bewahrenswerte Kleinodien der
Natur, die im Sinne des Wohles der Allgemeinheit von allen
Bürgern im Rahmen eines sanften Tourismus als Quelle der
Erholung genutzt werden sollen. Beispiel für die rücksichtlose
Verbauung der Flüsse in Sachsen: Von der Einmündung der Flöha in
die Zschopau bis in den Oberlauf wurden auf 23 km 32 Anlagen
reaktiviert. |
An 20 % dieser WKA stand die
Ausleitungsstrecke trocken und an 60 % der WKA lief in der
Ausleitungsstrecke ein marginale Alibiwassermenge. Dies widerspricht
dem geltenden Recht. Die Behörden tolerieren diese Anarchie, die
Politik sieht tatenlos zu.
Wir haben in unsren Leitlinien klar und
deutlich unsere Strategie zur Beseitigung dieser Missstände
aufgezeigt (siehe "Unsere Ziele")
Als IGFSe.V. haben wir mit dieser
wissenschaftlichen Untersuchung und den entsprechenden
Lösungsansätzen den Chemnitzer Umweltpreis 2002 erhalten und wir
sind auf diesen Preis der Stadt Chemnitz sehr stolz. (Bild 4) Es
zeigt den unverkennbaren Wille sich mit Naturschutz und der
Erhaltung der sächsischen Flusslandschaften intensiv auseinander zu
setzen und wir werden alle Kraft daran setzen diese Strategie zum
Erhalt und der Wiederherstellung sächsischer Kulturlandschaften
weiter konsequent zu verfolgen.
IGFSe.V.
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